Burkina Faso - Das Land der aufrechten Menschen

Der letzte Halt der Afrika-Reise führte uns ins Land der unendlichen Weiten, nach Namibia. Von dort geht die Reise nun weiter in den Westen des Kontinents.

Ziel unserer heutigen Reiseetappe: Burkina Faso

Beatrice nimmt dich heute mit auf die Reise zu diesem exotischen Reiseziel. Ihre Erlebnisse über Burkina Faso hat sie in ihrem Buch Lieblingskrankheit: Reisefieber ein ausführliches kapitel gewidmet. Es handelt von grünen Bohnen, Flusspferden, staubigen Schotterpisten, dem traurigen Schicksal der hiesigen Hühner und ihrem Besuch bei einem traditionellen Fetischpriester. Außerdem hat sie einen Reiseführer über das Land in deutscher Sprache verfasst, damit noch mehr Besucher aus dem deutschsprachigen Raum auf die Idee kommen, dieses exotische, wunderschöne und spannende Reiseziel zu erkunden. Ein paar erste Eindrücke kannst du auf Beatrice Sonntag nachlesen. Lasse dich von ihrem Fernweh anstecken und komme nun mit uns auf die Reise in das Land der aufrechten Menschen.

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Burkina Faso gehört wohl zu den Staaten, die von den meisten Menschen nicht als potentielles touristisches Reiseziel wahrgenommen werden. Aber gerade jetzt, wo die Lage in Mali seit einigen Jahren instabil ist und Ebola den äussersten Westen von Afrika ausfallen lässt, ist Burkina Faso die perfekte Alternative, um Westafrika kennen zu lernen. Bisher stand das verhältnismässig kleine und weitgehend unbekannte Land im Schatten des Nachbars Mali. Dabei verheißen Namen wie Ouagadougou und Bobo Dioulasso mindestens genauso viel Abenteuer und Exotik wie Timbuktu.

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Schon alleine dieser Namen wegen wollte ich nach Burkina Faso fahren. Mir war bewusst, dass man Weltwunder wie die Viktoriafälle oder das Taj Mahal in Westafrika vergeblich sucht. Den Zauber Burkina Fasos machen ganz andere Dinge aus: es gibt hier noch Dörfer, in denen die Menschen leben wie vor hunderten von Jahren und wo sich alte Traditionen noch nahezu unbeeinflusst von den vermeintlichen Errungenschaften der Zivilisation bewahrt haben. Zudem hat Burkina Faso einmalige Naturlandschaften zu bieten und natürlich auch ein paar Tiere, wenn auch nicht die riesigen Herden, die man in Tansania oder Südafrika erleben kann.

Ich habe Burkina Faso als ein sehr sicheres Reiseland erlebt. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich unwohl oder gar bedroht gefühlt. Die Menschen scheinen ihren Wahlspruch "Das Land der aufrechten Menschen" sehr ernst zu nehmen und sie wollen dem gerecht werden. Es sind freundliche und ehrliche Menschen, die sich zwar ein wenig darüber wundern, warum jemand extra aus Europa angereist kommt, um den Brunnen und die Lehmhütten in ihrem kleinen Dorf zu fotografieren, die aber stets ein Lächeln für die Fremden auf den Lippen haben.

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Zu den Highights in Burkina Faso gehören die Domes de Fabedougou, eine Felsformation in der Nähe von Banfora im Südwesten des Landes. Die Felsen erinnern ein wenig an die Olgas in Australien, haben aber den grossen Vorteil, dass man hier als Tourist die Attraktion quasi für sich alleine hat. Es gibt sogar eine UNESCO Welterbestätte in Burkina Faso. Die Ruinen von Loropeni sind um die 100 Jahre alt und geben den Forschern bis heute einige Rätsel auf. Die selbsternannten Reiseführer, die Besucher durch die Ruinenanlage geleiten, haben ihre ganz eigene Version der Geschichte zu erzählen und geben auf Wunsch ein paar blutige Anekdoten über Teufelsaustreibungen zum Besten.

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Besonders schön sind auch die Pics de Sindou, eine weitere Felsformation, die sich unweit von Banfora in der Nähe der Stadt Sindou befindet. Die Felsen haben viele Jahre lang dem Volk der Senoufo Schutz vor ihren zahlreichen Feinden geboten und mit ein wenig Fantasie kann man sich die Felsen sehr gut als Festung vorstellen. Die Führer, die Touristen durch die Landschaft begleiten, finden sogar noch viel mehr, das man sich in den Felsen vorstellen kann. Sie erkennen in den schroffen und runden Formen Tiere, menschen und Fabelwesen. Hier ist aber auch die eigene Fantasie gefragt.

Ein Besuch in Burkina Faso ist nicht komplett ohne einen Abstecher nach Bobo Dioulasso. Die zweitgrösste Stadt des Landes muss man alleine schon wegen ihres Namens besucht haben. Dieser kommt ganz einfach daher, dass hier die Bobo und die Dioula leben. Aber es klingt einfach so schön, exotisch! Die Hauptattraktion der Stadt ist die Moschee, die vom Baustil her an die Moschee in Timbuktu erinnert, die sich ja leider im Krisengebiet befindet. Man darf als Touristin die Moschee hinein, ausser am Freitag während des Gebets, aber dann wäre es ohnehin unmöglich, denn der Boden des Innenraumes ist dann mit betenden Menschen übersät. Man darf sogar auf das Dach der Moschee steigen und sich die beiden Türme aus der Nähe ansehen. Hier gibt es interessante Geschichten über die Erbauer der Moschee zu erfahren.

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Mit das Spannendste im Land der aufrechten Menschen sind einfach diese Menschen. Sie gehören etwa sechzig verschiedenen Volksstämmen an, sodass man auf der reise durch das Land stets das Gefühl hat, eigentlich mehrere verschiedene Länder zu bereisen. Wild und stolz wirken die Krieger der Lobi mit ihren martialischen Traditionen. Bunt und laut kommen die Boni mit ihren mittlerweile auch über die Landesgrenzen hinaus bekannten Maskentänzen daher. Die Kassena zeigen den Besuchern gerne ihre kunstvoll angemalten Wohnhäuser und bei den Gan hat der Reisende die Möglichkeit, eine Audienz beim König zu beantragen. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, einen echten König über seinen Job ausfragen zu dürfen?

Schöne Eindrücke aus einem noch schöneren Land, die Beartice uns heute gezeigt hat. Stand Burkina Faso eigentlich auf deiner potentiellen Reiseliste oder war das Land der aufrechten Menschen bisher eher eine Destination, um die du einen Bogen machen würdest? Vielleicht warst du selbst schon in dem westafrikanischen Land? Dann erzähle mir in den Kommentaren von deinen Erlebnissen in Brukina Faso. 

4 Kommentare

  1. Hallo Wibke,
    vielen Dank für diesen Beitrag! Es freut mich endlich mal einen Bericht zu einem Land zu lesen, das sich abseits der ausgetretenen Australien-Südostasien-Wege befindet. Wir brauchen dringend neue Ideen :) Burkina Faso klingt echt nach einem sehr spannenden Land. Ich war leider noch nie in einem westafrikanischen Land, es würde mich aber sehr reizen. Vielen Danke für den Einblick!

    Liebe Grüße
    Chrissy

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    1. Hallo Chrissy,
      stimmt, über afrikanische Länder (ausser vielleicht den Standardländern wie Südafrika, Marokko und Namibia)findet man auf den verschiedenen Blogs eher wenig bis gar nichts. Umso mehr freut es mich dann, dass die Beiträge gefallen und es auch immer wieder die BloggerInnen gibt, die für die Afrika-Reihe einen Beitrag schreiben möchten. Westafrika ist wirklich ein guter Einstieg, wenn es einen auf den Kontinent zieht.
      In Burkina Faso war ich selbst leider auch noch nicht, obwohl es von Ghana ja nur einen Katzensprung weit weg ist, aber reizen würde mich das Land auch.

      Liebe Grüße,
      Wibke

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  2. Wow, du hast einen super spannenden Blog! In Burkina Faso war ich noch nie und hab mich ehrlich gesagt noch nie mit dem Land befasst. Aber das klingt echt toll :)
    Liebe Grüße,
    Kathi

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    1. Danke dir.
      Es ist immer wieder schön zu hören, wenn jemand den Blog und somit auch das, was hier so erzählt wird, spannend findet.

      Liebe Grüße,
      Wibke

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